Im Schachbrettmosaik spiegelt sich die ganze Welt. Es verbindet die Gegenwart mit der Vergangenheit bis zur biblischen Schöpfungsgeschichte. „Schwarz“ und „Weiß“ als Hinweis auf den ersten Tag, an dem Gott das Licht von der Finsternis getrennt hat. Da die Dichotomie von „Weiß/Schwarz“ oft als Symbol für „Leben“ und „Tod“ gesehen wird, verweist das Schachbrettmosaik auch auf den Tod. Die Welt des Todes wird als Schattenreich bezeichnet und das Thema „Totentanz“ hat viele Künstler, vor allem seit dem Mittelalter, aber zunehmend auch in der Gegenwart beschäftigt. Der Tod im Schachbrettmosaik zeigt sich als Partner, nach der Zahl der Felder nahezu gleichberechtigt mit dem Leben, ein Nebeneinander, harmonisch und heiter. Trifft das Licht auf die schwarz und weiß gesetzten Steine scheinen sie miteinander zu tanzen, die schwarzen Felder als Schatten der weißen. In Teurnia scheint sich niemand vor dem Tod gefürchtet zu haben.
Astrid Pazelt